Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

„Antisemitismus ist in Deutschland und somit auch in unserer Stadt nach wie vor eine beständige Gefahr für die hier lebenden Jüdinnen und Juden. Noch immer hat der Antisemitismus eine feste Basis in größeren Teilen der Bevölkerung.

In einer politischen Erklärung zum siebzigsten Jahrestag der so genannten Reichsprogromnacht vom 9. November 1938, stellt DIE LINKE. Remscheid fest:

„Antisemitismus ist in Deutschland und somit auch in unserer Stadt nach wie vor eine beständige Gefahr für die hier lebenden Jüdinnen und Juden. Noch immer hat der Antisemitismus eine feste Basis in größeren Teilen der Bevölkerung. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegen dass auch heute noch mehr als 16% der Befragten die Ansicht vertreten, die Juden hätten einen zu großen Einfluss in Deutschland und mehr als 17% sind der Meinung, die Juden seien durch ihr Verhalten selbst Schuld an ihrer Verfolgung.

Die praktischen Konsequenzen dieses nach wie vor virulenten Antisemitismus lassen sich tagtäglich beobachten. Sie finden Ihren Ausdruck in Nazischmierereien, tätlichen Angriffen gegen Jüdische Menschen und Schändung von jüdischen Grabstätten. Die Synagoge in unserer Nachbarstadt Wuppertal muss rund um die Uhr von Polizei bewacht werden. Eine weitere praktische Konsequenz ist, dass offen rechtsextreme und konservative Parteien sich eine Erweiterung ihrer Massenbasis durch antisemitische Hetze versprachen und weiterhin versprechen.

Antisemitismus ist aber nicht nur ein Problem der extremen Rechten sondern findet sich bis weit in die Mitte unserer Gesellschaft hinein und hat eine lange historische Tradition. Es hat allerdings in unserer Gesellschaft keine kritische Auseinandersetzung mit der jüngeren Vergangenheit stattgefunden und von daher lassen sich viele antisemitische Reaktionen in unserem Land erklären.

DIE LINKE. steht für die Ächtung des Antisemitismus, ob er von rechts, aus der Mitte oder von links kommt. Für die nachhaltige Bekämpfung des Antisemitismus ist nach unserer Meinung zunächst einmal das Wissen um seine gegenwärtige Erscheinungsformen wichtig. Die Vermittlung der Erinnerung an den deutschen Faschismus an nachwachsende Generationen steht vor enormen Herausforderungen, auf die auch die Politik reagieren muss. DIE LINKE. fordert deshalb:

  • Der Rat der Stadt sollte sich in geeigneter Form mindestens einmal jährlich mit Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in unserer Stadt auseinandersetzen.

  • Die Aktion Stolpersteine für die ermordeten jüdischen Mitbürger und den antifaschistischen Widerstand unserer Stadt wir weiterhin unterstützt, denn hier kann ein pädagogisch betreutes Lernen insbesondere der jungen Generation gewährleistet werden.

  • Die gesellschaftlichen Kräfte unserer Stadt müssen intensiv aufklären gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.