Das friedliche Zusammenleben in Remscheid erhalten

Brigitte Neff-Wetzel

Es ist ein Skandal, was da bekannt wurde: AfD-Mitglieder sowie bekannte Unternehmer und mehr oder weniger bekannte Rechtsradikale haben einen „Masterplan“ vorgelegt und bei einem Geheimtreffen offenbar ernsthaft diskutiert, Menschen massenhaft aus Deutschland zu deportieren. Menschen, deren Hautfarbe nicht weiß, deren Religion nicht christlich und deren Geburtsort oder Wurzeln nicht in Deutschland liegen. „Remigration“ heißt das verniedlichende und verschleiernde Wort für diese Deportationspläne - übrigens bereits zum Unwort des Jahres gekürt.

Die Empörung über diese Ungeheuerlichkeit ist allenthalben zu hören, aber was passiert darüber hinaus? Empörung allein hilft nur wenig; es hilft nicht gegen die AfD, deren Stimmenanteile nehmen zu - trotz oder gerade wegen (?) dieser oder ähnlicher Skandale. Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker stellt sich die Frage, was ist hier vor Ort - in Remscheid - zu tun?

Ich meine, es bedarf dringend des Zusammenschlusses aller demokratischen Kräfte, die in dieser Stadt ja wohl noch die Mehrheit haben. Sie müssen sich viel deutlicher als bisher gegen rechts artikulieren und positionieren. Darüber hinaus braucht es auch ein deutliches Zeichen der Remscheider Stadtgesellschaft, dass solch rechtes Gedankengut in der Stadt der 120 Nationen wahrlich keinen Platz hat. Vielleicht sollte man daher nun auch nochmal das angestrebte „professionelle“ Verhältnis zur Stadtspitze unserer Partnerstadt Pirna überdenken.

An anderer Stelle hat die Mobilisierung der Remscheiderinnen und Remscheider funktioniert, ich denke da etwa an Demos gegen den Krieg in der Ukraine. Jetzt brauchen wir den Einsatz für Weltoffenheit und Demokratie: Es ist Haltung gefordert, die allerdings auch nach außen hin sichtbar werden muss!