Verweilverbot – und wohin dann?

Mal kurz noch mit dem Freund quatschen oder eine Zigarette rauchen, bevor es weitergeht. Mal eben noch telefonieren, während man auf die Freundin wartet. Hört sich harmlos an? Ist es auch! Aber möglicherweise bald teuer!

 

Denn die Stadt plant das sogenannte "Verweilverbot" auf öffentlichen Parkplätzen im gesamten Stadtgebiet einzuführen. Dazu unsere Pressemitteilung:

Mal kurz noch mit dem Freund quatschen oder eine Zigarette rauchen, bevor es weitergeht. Mal eben noch telefonieren, während man auf die Freundin wartet. Hört sich harmlos an? Ist es auch! Aber möglicherweise bald teuer!

Denn die Stadt plant das sogenannte "Verweilverbot" auf öffentlichen Parkplätzen im gesamten Stadtgebiet einzuführen. Dazu unsere Pressemitteilung:

Verweilverbot – und wohin dann?

„DIE LINKE Remscheid blickt mit großem Unbehagen auf das geplante Verweilverbot auf öffentlichen Parkplätzen. Zukünftig soll es allen Personen im gesamten Stadtgebiet untersagt sein, sich zwischen 22 und 6 Uhr auf öffentlichen Parkplätzen aufzuhalten. Ziel der restriktiven Maßnahme ist es, die seit Jahren bestehende Raser- und Lärmproblematik im Stadtteil Lennep einzudämmen.

Wie das mit einem Verweilverbot gelingen soll, erschließt sich uns nicht. Zwar treffen sich in der Tat regelmäßig viele junge Menschen und auch Teile der sogenannten „Tunerszene“ im Rewe-Parkhaus und auf dem gegenüberliegendem P&R-Parkplatz an der Robert-Schumacher-Straße, doch die bestehenden Probleme auf diese Gruppe herunterzubrechen und dann auch noch kollektiv Verbote auszusprechen ist viel zu kurz gedacht. „Der Großteil der jungen Menschen dort verhält sich ganz normal. Sie treffen sich einfach, quatschen und stören niemanden. Klar gibt es auch Schwarze Schafe, die von dort aus rasen und Lärm und Müll verursachen, doch erstens hat die Polizei genügend Möglichkeiten, diese gezielt zu sanktionieren und zweitens bilden sie auch nur einen Bruchteil der Raser-Problematik in Lennep – die meisten Raser starten von woanders.“ So unser Lenneper Bezirksvertreter und verkehrspolitischer Sprecher Colin Cyrus. Autolärm und Raserei sind gesamtgesellschaftliche Probleme, denen man am besten mit allgemein verkehrsberuhigenden Maßnahmen begegnet. Doch gegen sinnvolle Instrumente wie Tempolimits, Blitzer, Fahrbahnschwellen, -einengungen, oder -querungen usw. wehrt sich die Stadt mit Händen und Füßen. Nun sollen junge Menschen kollektiv für die Resultate einer allgemeinen, hochtunigen Autokultur büßen. „Ich frage mich, wo sollen die jungen Menschen denn hin? Was haben sie für Möglichkeiten in Remscheid? Dass ein Parkplatz überhaupt so ein Anziehungspunkt ist, ist doch traurig. Darüber sollte man sich mal Gedanken machen und sie nicht einfach weiter aus dem öffentlichen Raum drängen. Das löst keine Probleme, sondern schafft nur neue. Kein Wunder, dass immer mehr Jugendliche nach der Schule Remscheid verlassen wollen.“ So Cyrus weiter.

DIE LINKE Remscheid wird der Beschlussvorlage in dieser Form jedenfalls nicht zustimmen und möchte zudem, dass diese auch im Jugendrat vorberaten wird, denn es sind junge Menschen, die von dieser Maßnahme hauptsächlich betroffen sind und diese sollten dabei auch mitreden dürfen!“