Dramatische Entwicklung bei Remscheider Stadtbäumen

Wir stehen leider vor einer dramatischen Entwicklung bei den Remscheider Stadtbäumen. Auf unsere Anfrage hin bestätigt uns die Verwaltung, dass jedes Jahr hunderte teils gesunde Bäume verschwinden und kaum noch nachgepflanzt werden. 2020 und 2021 gab es KEINE Neupflanzungen seitens der Stadt. Die verbliebenen Gehölze benötigen aufgrund der sich verändernden klimatischen Bedingungen zudem immer mehr und kostenintensivere Pflege, doch das Budget der Grünflächenpflege reicht schon jetzt nicht mehr aus, um den derzeitigen Pflegestandard dauerhaft zu gewährleisten.

Jetzt möchte die Stadt die Mittel nächstes Jahr auch noch um 500.000 Euro senken! Und das in Zeiten, wo wir alle den Klimawandel deutlich spüren! D.h. in ein paar Jahren werden sogar die ganz großen Bäume in den Parks den Sägen zum Opfer fallen und es wird hier noch wärmer und dreckiger werden! „Wir können dieses fatale Problem nicht länger ignorieren oder hinnehmen. Das Thema muss jetzt höhere Priorität genießen! Wir brauchen dringend mehr finanzielle Mittel für die Grünpflege, neue Ideen und Konzepte und bestehende Ansätze gehören auf den Prüfstand!“ So unser umweltpolitischer Sprecher Colin Cyrus. Immerhin führten unsere Anfrage und unser Druck in den Ausschüssen nun dazu, dass die Verwaltung plant, die Gelder für Ausgleichszahlungen anzuheben. Das wird mehr Geld für Pflanzungen und Pflege einbringen, wird aber insgesamt nicht reichen. „Wir müssen die Baumschutzsatzung insgesamt reformieren und effizienter gestalten, sodass sie Bäume auch wirklich schützt. Und wir müssen dafür sorgen, dass vor allem diejenigen die Kosten für Wiederaufforstung tragen, welche (gesunde) Bäume fällen – und nicht die Allgemeinheit.“ So Cyrus weiter. Es ist eine schwierige Aufgabe, doch wir stehen alle in Verantwortung, für die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Stadt zu hinterlassen und jede Anstrengung und jeder Cent, den wir jetzt zu wenig investieren, wird uns später teurerer zu Buche stehen.