Selbstverteidigung darf kein Luxus sein!
Gewalt gegen Frauen ist leider auch hierzulande keine Seltenheit. Statistiken des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben zeigen: jede dritte Frau hat mindestens schon einmal in ihrem Leben Gewalt von Männern erfahren. Geschlechterspezifische Gewalt kann in ganz unterschiedlichen Formen auftreten und reicht etwa von körperlicher und sexueller Gewalt innerhalb einer Partnerschaft, bis hin zu sexueller Belästigung im öffentlichen Raum.
Aus den Handreichungen des Deutschen Städtetages zur „Umsetzung der Istanbul - Konvention für die kommunale Praxis“ vom Mai 2021 geht klar hervor: Gleichstellungsarbeit und damit auch die Bekämpfung von geschlechterspezifischer Gewalt ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen, auch der Stadt Remscheid. Aus diesem Grund haben wir zur Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung Vielfalt und Antidiskriminierung am 24.08.2021 eine Anfrage zu Präventionsmaßnahmen bezüglich geschlechterspezifischer Gewalt in Remscheid gestellt. In der Antwort der Stadtverwaltung wird als eine essentielle Präventionsmaßnahme die Förderung von Selbstbehauptungs- bzw. Selbstverteidigungskursen für Einkommensschwächere genannt. Da es in Remscheid keine derartigen Förderprogramme (mehr) gibt, haben wir zur gestrigen Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung einen entsprechenden Antrag formuliert. In diesem Antrag haben wir zum einen eine Prüfung der finanziellen Förderungsmöglichkeiten für Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse an Schulen gefordert, zum anderen wollten wir die kostenlose Teilnahme für finanziell bedürftige Frauen an Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskursen erreichen. Wir freuen uns sehr, dass dieser Antrag in der gestrigen Sitzung als Prüfauftrag angenommen wurde, denn DIE LINKE ist der Meinung, dass jedes Mädchen, jede junge Frau das Recht darauf hat Hilfen bei der Entwicklung von Selbstbewusstsein und Ich-Stärke zu erhalten – völlig unabhängig von ihrem sozialen und finanziellen Status.