Neuvergabe der S7

„Nachdem das Tochterunternehmen der niederländischen Staatsbahn Abellio immer wieder in erhebliche finanzielle Schieflagen geraten war, sahen sich die NRW-Verkehrsverbände VRR, NWL und NVR gezwungen, die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu beenden. Die von Abellio betriebenen Strecken wurden zunächst für eine Zeitspanne von zwei Jahren neu ausgeschrieben, auch der Streckenabschnitt der S7 Wuppertal-Remscheid-Solingen ist davon betroffen – nun steht fest: Ab Februar 2022 wird die Vias Rail GmbH die Fahrten des „Müngsteners“ übernehmen.

Die Vias Rail GmbH beschäftigt derzeit 157 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit der Übernahme der S7 werden auf einen Schlag etwa genauso viele Beschäftigte hinzukommen. VRR, NWL und NVR versicherten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bis Ende Januar noch bei Abellio angestellt sind, einen nahtlosen Übergang zu den Nachfolgeunternehmen. „Lange wussten die von Abellio beschäftigten rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in NRW überhaupt nicht, wie es im nächsten Jahr für sie weitergeht, daher ist es extrem wichtig, ihnen jetzt endlich eine Perspektive aufzuzeigen. Ebenso wichtig ist allerdings, dass für die Angestellten durch den Unternehmenswechsel keine Nachteile entstehen, die Rechte und Konditionen aus dem bisherigen Arbeitsverhältnis müssen mindestens erhalten bleiben“, so unser arbeitspolitischer Sprecher Peter Lange.

Die Verkehrsverbände deuteten zudem schon vorsichtig an, dass es in der Übergangsphase schon mal „ruckeln“ könne. Es wird also aller Wahrscheinlichkeit nach auch zwischen Wuppertal und Solingen Anfang Februar erneut zu Ausfällen und Verzögerungen kommen. Für DIE LINKE Remscheid unterstreicht das ein weiteres Mal, dass ein Umdenken in der Verkehrspolitik dringend erforderlich und langfristig unausweichlich ist. Eine gesicherte und vor allem zuverlässige Bahnanbindung nach Wuppertal und Solingen ist für Remscheid essenziell. DIE LINKE findet der Schienennahverkehr gehört zur Daseinsvorsorge und damit in öffentliche Hand. Denn nur wenn ÖPNV und SPNV eine angemessene Alternative zum Autoverkehr bieten, d.h. in erster Linie zuverlässiger und günstiger werden, kann eine echte Mobilitätswende gelingen.
Die neue Bundesregierung sollte dringend nach NRW und Remscheid blicken und erkennen, dass die Politik der Privatisierungen gescheitert ist!