Outlet-Fiasko Soft-Opening

Nun ist die Katze aus dem Sack und die überzogenen Outlet-Schwärmereien in der Realität angekommen.

Wie es sich auf der Sitzung der BV-Lennep andeutete, bekommt Remscheid anstelle eines grünen „Mega-Outlets“ mit der viel zitierten „überregionalen Stahlkraft“ nun einen riesigen Parkplatz auf dem Kirmesplatz und eine abgespeckte 08/15 Einkaufszentrum-Variante an der Ringstraße, wie sie schon in dutzenden Deutschen Großstädten zu finden ist.

Das Outlet soll zunächst auf dem Gelände des Röntgen-Stadions eröffnen – auf einer Fläche so groß wie rund 1/3 Drittel des Alleecenters. Die restlichen Flächen des heutigen Jahnplatz und der ehemaligen KGS sollen bis zu 8 Jahre lang eine nicht näher definierte Freifläche bzw. Dauerbaustelle bleiben dürfen – so die vertraglichen Rahmenbedingungen zum sogenannten „Soft-Opening“. Damit folgt die Stadt den schon länger angedeuteten Wunsch des Investors.
„Offenbar fehlen dem Investor das Vertrauen in sein eigenes Projekt – und die Mieter. Sonst würde er in einem Rutsch bauen. Das sollte auch den Outlet-Befürwortern zu denken geben.“ So unsere Fraktionsvorsitzende Brigitte Neff-Wetzel. Denn die vielzitierten möglichen Vorteile für Lennep und die Altstadt können so kaum realisiert werden. „Es kann doch wirklich keiner mehr ernsthaft daran glauben, dass bei dieser Variante nun die Touristenmassen vorbei an einer riesigen Freifläche bzw. Baustelle in die Altstadt strömen werden.“ Kommentiert unser Lenneper Bezirksvertreter Colin Cyrus das Vorgehen. Während bei der Variante mögliche Vorteile minimiert werden, bleiben die Nachteile erhalten. „Trotzdem fehlt uns die Fläche weiterhin für dringend benötigten Kita-, Schul-, Sport- oder Wohnraum. Trotzdem werden wir eine erhebliche Mehrbelastung an Verkehr haben. Trotzdem werden Bäume gefällt und Fläche versiegelt und die Anwohnenden erwartet eine jahrelange Dauerbauphase.“ So Cyrus weiter.

Wir hoffen, dass die Stadt und die anderen Fraktionen nun einsehen, dass dieses Projekt keinen Mehrwert für die Stadt hat und sie den Mut haben es zu beenden. Wir wissen nicht, wann und ob die restlichen Flächen bebaut werden und sollten wenigstens drauf bestehen, sie wieder für städtische Zwecke nutzen zu können.