Doppelt so viele Baumfällungen wie Neupflanzungen
Die jüngst veröffentlichte Baumschutzstatistik 2023 weist für Remscheid wieder hohe Zahlen von Baumfällungen aus. Allein in den vergangenen drei Jahren wurden 527 geschützte (!) Stadtbäume in Remscheid gefällt! Gleichzeitig wurden nur 212 Ersatzpflanzungen gefordert. „Wohlgemerkt reden wir hier nur von großen, geschützten Bäumen. Kleinere Bäume und bestimmte Baumarten können einfach so gefällt werden.
Da gibt es keine Nachpflanzungsforderungen oder Ausgleichszahlungen. In Wirklichkeit ist der Verlust also wahrscheinlich noch viel größer“. So unser umweltpolitischer Sprecher Colin Cyrus. „Wir können nicht ständig nur vom Klimaschutz und Klimaanpassung reden und dann diese Zahlen einfach hinnehmen. Wir müssen endlich handeln und den Turnaround schaffen!“ So Cyrus weiter. Zumal die Aussichten nicht besser werden. Mittlerweile sind auch die großen stadtbildprägenden Bäume in den Parkanlagen gefährdet, besonders die alten Buchen im Stadt- und Hardtpark - wie die Verwaltung auf unsere neuste Anfrage zu dem Thema bestätigt. Strategien zur wirksamen Bekämpfung der Problematik sind bislang nicht erkennbar.
Um dem Problem entgegenzuwirken, schlägt Die Linke drei kurz- und mittelfristige Maßnahmen vor:
Erweiterung der Baumschutzsatzung: Wir müssen endlich mehr Bäume unter Schutz stellen, um bei Baumfällungen mehr Nachpflanzungen und höhere Ausgleichzahlungen fordern zu können. Die Verursacher müssen stärker in die Verantwortung genommen werden.
Eigenes Budget für Baumpflanzungen im neuen Haushalt: Remscheid hat bislang kein eigenes Budget für Baumpflanzungen. Wenn ein städtischer Baum krankheitsbedingt gefällt werden muss, kann die Stadt erst nachpflanzen, sobald sie (viel zu geringe) Ausgleichszahlungen für die Fällung von gesunden Bäumen bei Bauprojekten bekommt. Das ist absurd.
Mehr innovative und technische Lösungen für den Baumschutz: Viele Kommunen nutzen mittlerweile Sensorik oder KI, um frühzeitig Baumschäden erkennen und behandeln zu können. Hier kann Remscheid einiges aufholen. Auch die Kooperation mit Privatpersonen, z.B. über Baumpatenschaften oder Bereitstellungen von Privatgrundstücken, sollte ausgebaut werden.
„Das Problem muss endlich ernstgenommen werden! Das stetige Schwinden von Stadtgrün gefährdet unsere Gesundheit und wie die Naturkatastrophen in letzter Zeit zeigen, kostet das Nicht-Handeln langfristig deutlich mehr als das Handeln!“ So Cyrus abschließend.