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Finger weg von den Erdbeerfeldern! In Leerstände investieren!

Nachdem die Verwaltung in den letzten Monaten abseits der Öffentlichkeit Flächen bei den sogenannten Erdbeerfeldern an der Borner Straße erworben hat, möchte sie nun bereits in der nächsten Sitzung der BV-Lennep am 18.09.2024 Nägel mit Köpfen machen und den Grundstein zur Errichtung eines großen Gewerbegebiets auf den landwirtschaftlich genutzten Feldern legen.

„Abgesehen von den fatalen ökologischen Folgen eines Gewerbegebiets im Abflussgebiet der zweitältesten Talsperre Deutschlands droht Lennep durch die vielen Großprojekte eine infrastrukturelle und planerische Überlastung.
Wir schaffen es seit Jahren nicht einmal, schimmlige Schulturnhallen zu sanieren, wollen jetzt aber zügig ein riesiges Outlet-Center mit „regionaler Strahlkraft“ und zwei große Gewerbegebiete im Grünen errichten, die Kölner Straße umbauen und das Stadtteilentwicklungskonzept umsetzen. Wie soll das funktionieren? Das ist doch Irrsinn!
Es mangelt uns in Lennep an grundlegenden Dingen der Daseinsvorsorge. Wo sollen die Fachkräfte und Arbeiter des Outlet-Centers und der Gewerbegebiete wohnen? Auf welche Schulen und Kitas sollen ihre Kinder gehen? Welche Ärzte sollen sie aufsuchen? Wo sollen sie Sport treiben? Und wie kommen sie überhaupt zur Arbeit? Wir haben doch jetzt schon ständig Stau auf den großen Verkehrsachsen und immer noch keinen Einblick in das Verkehrsgutachten zum Outlet-Center.
Anstatt unsere Umwelt zu gefährden und große Gewerbegebiete im Grünen zu bauen, sollten wir unsere bescheidenen personellen und finanziellen Ressourcen nutzen, um die Infrastruktur und Daseinsvorsorge in Lennep zu verbessern. Die Mittel könnten beispielsweise dazu genutzt werden, Schrottimmobilien und leerstehende Wohnungen zu kaufen, um bezahlbaren Wohnraum und Platz für Schulen, Kitas usw. zu schaffen und das Stadtbild zu verschönern. Zudem sollten wir uns auf gute Punkte im STEK konzentrieren, wie etwa den Umbau des Mollplatzes.


Bei der Gewerbeflächenentwicklung müssen wir bestehende Lücken schließen und alte Flächen recyceln – und irgendwann die Endlichkeit unserer Stadtgrenzen anerkennen. Gerade für Lennep sind seine Grünflächen ein unschätzbares Kapital, sowohl ökologisch als auch zur Freizeitgestaltung! Die Lenneperinnen und Lenneper werden schon durch das Outlet-Center infrastrukturell überfordert und können nicht die gesamte Stadtentwicklung Remscheids schultern", kommentiert unser Bezirksvertreter Colin Cyrus das Vorhaben.