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370 OGS-Plätze fehlen – Familienfreundlich geht anders

370 Grundschüler stehen in Remscheid aktuell auf der Warteliste für einen OGS-Platz. Ein Grund zur Sorge besteht für Sozialdezernenten Thomas Neuhaus jedoch nicht, immerhin liege Remscheid mit einer Versorgung von etwa 60% NRW-weit an zweiter Stelle.

DIE LINKE Remscheid hält den Betreuungsplatzmangel im OGS-Bereich für hoch problematisch. Für betroffene Familien bedeutet das in der Regel, dass sie ihre Kinder nach Schulschluss selbst betreuen müssen. Arbeitszeitreduzierungen, ein verspäteter Wiedereinstieg ins Berufsleben oder sogar das Aufgeben des Arbeitsplatzes und die daraus resultierende Einkommenseinbußen können für viele Familien, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Preissteigerungen leicht zum Existenzrisiko werden. „Diese Familien dürfen wir nicht im Regen stehen lassen, hier gilt es so schnell wie möglich Übergangslösungen zu schaffen.“ betonte Axel Behrend, Sprecher für DIE LINKE im Schulausschuss in der Sitzung am Mittwochabend. Dabei spielt es für uns keine Rolle wie Remscheid im Vergleich zu anderen Kommunen dasteht. Eine Versorgung von 60% bedeutet auch, dass 40% der Grundschüler nicht versorgt sind. Ganz akut fehlen in Remscheid aktuell mindestens 370 Plätze, hier möchte DIE LINKE ansetzten. Sich darauf zu berufen, dass die Situation in anderen Städten möglicherweise noch deutlich schlechter ist, halten wir für unangemessen und nicht zielführend.

Für Fraktionsvorsitzende Brigitte Neff-Wetzel war diese Entwicklung absehbar. Sie hätte sich ein frühzeitigeres Reagieren der Verwaltung gewünscht. „Auf den akuten KiTa-Platz-Mangel, den wir seit Jahren in Remscheid erleben, folgt früher oder später ein steigender Bedarf im Primarbereich und damit natürlich auch im offenen Ganztag. Diese Entwicklung war lange abzusehen, auch meine Fraktion hat immer wieder darauf hingewiesen.

Dass die Verwaltung nun Erweiterungsbauten an fünf Grundschulen plant, ist ein erster wichtiger Schritt, aber er hätte erfolgen müssen, bevor das Problem so akut wird.“